2003 Projektbericht: WWW - Weiße Ware Wien
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Projektvergabe: INITIATIVE Abfallvermeidung Wien, MA 48 Projektnehmer: ARECon GmbH
Ein großer Anteil der Wiener Verpackungsabfälle besteht aus Einweg – Transportverpackungen. Das Recycling von Einweg – Verpackung trägt nicht zur Abfallvermeidung bei. Abfallvermeidung ist – bezogen aus Transportverpackungen – insbesondere durch Verwendung vom Mahrweg – Transportverpackungen (MTVs) möglich. Im Gewerbebereich sind bereits zahlreiche MTVs erfolgreich im Einsatz. Im Rahmen unserer sonstigen Forschungsarbeiten stießen wie auf eine bereits entwickelte und optimierte MTV für Weisse Ware (WW) die in Fachkreisen vorgestellt worden war.
Projektziel ist es, den Beitrag eines möglichen Einsatzes von MTV im WW – Bereich zur Abfallvermeidung in Wein zu erheben. Dazu gilt zwei zentrale Fragen zu beantworten: • Welche Abfallmengen könne durch den Einsatz einer MTV für WW reduziert / vermieden werden • Wie ist eine MTV und ein MTV – System zu gestalten, dass diese Abfallvermeidungspotentiale tatsächlich realisiert werden können
Projektinhalt Um die Projektziel zu erreichen, wurden Informationen zu folgende Bereichen erhoben: • IST – Stand Distribution und Redistribution, Logistikkette • IST – Stand zu Geräten und deren Verpackung • Anforderungen der Akteure an eine MTV bzw. MTV – System
Im Anschluss daran wurde ein RD – Systemdesign für MTV erarbeitet, offene Fragen formuliert und weitere Schritte zur erfolgreichen Realisierung – zunächst im Rahmen eines Pilotprojektes – vorgeschlagen.
Methode • Sekundärdatenanalyse / Desk – Research: Analyse von Statistiken und Informationen aus unterschiedlichen Berechen • Primärdatenerhebung: Experteninterviews mit WW – Handel, WW – Produzenten, Interessenvertretungen, RD – Systembetreibern und weiteren Experten (IST – Situation: Ablauf von Ver – und Entsorgung, Mengen, Personaleinsatz, Rücknahme von Verpackung und Geräten, Mitmachbereitschaft bei einem MTV – Pilot, notwendige Voraussetzung, Auswirkungen auf Koste, Handling, Marketing und Vertrieb). Verwiegungen: Zur Ergänzung der Erhebungen wurden selbst Verwiegungen unterschiedlicher Einweg – Transportverpackungen vorgenommen • Diskussion im Rahmen eines Expertenworkshop: Ergebnispräsentation und – diskussion, die Möglichkeit eines Pilotprojektes wurde andiskutiert und von den Teilnehmern mit Interesse aufgenommen. • Auswertung – Ergebnisbericht
Ergebnisse • Abfallreduktion durch Ersatz von EW – Transportverpackung durch MTV: Das Abfallvermeidungspotential für Wein beträgt rund 1.100 t jährlich. Durch Ressourceneinsparungen bei der Gerätekonstruktion lassen sich diese Einsparungen zumindest verdoppeln. • Abfallreduktion durch Vermeidung von Transportschäden: Bei vorsichtiger Annahme von 2 % durch den Transport beschädigten Geräten ergibt sich ein Vermeidungspotential für Wien von rund 6.900 Geräten jährlich. • Abfallreduktion durch schönende Rückführung der Altgeräte: Durch den Einsatz von MTV für die Rückführung der Altgeräte können diese in der gleichen Verpackung rückgenommen werden, was von Bedeutung für eine Wieder – bzw. Weiterverwendung von Geräten bzw. für eine Nutzung von Ersatzteilen ist. Gleichzeitig wird durch die stabile Verpackung der Austritt gefährlich Substanzen (insbes. Bei Kühlgeräten) verhindert. • Übertragbarkeit: Kalkulierbare Kosten und Vorteile die anhand eines erfolgreichen Mehrweg – Systemen aufgezeigt werden können, fördern die Einführung solcher Systeme in anderen Branchen. Wenn ein MTV – System für WWW erfolgreich etabliert ist, kann mit der Systemeinführung in weiteren Bereichen (insbesondere bei massiven sowie fragilen Gütern) gerechnet werden. • Viele Leistungen eines MTV – Systems werden bereits jetzt durch verschiedene Akteure der Wiener Wirtschaft erbracht. Zusätzliche Funktionen müssen von einem Systembetreiber erbracht bzw. organisiert werden. Inwieweit die Wiener Wirtschaft hiervon profitieren kann, ist erst mach Vorliegen des endgültigen Systemdesigns feststellbar bzw. in einem Pilotprojekt zu erheben.
Schlussfolgerungen Eine MTV, eingebettet in ein MTV – System, ist geeignet, Verpackungsabfälle zu vermeiden. Das gesamte Potential an Abfallvermeidung und Ressourcenschonung (Ressourceneinsparungen am Produkt, umweltgerechte Rückführung von Altgeräten) kann aber nur ausgeschöpft werden, wenn die MTV und das Produkt als Einheit gesehen werden und es eine Kooperation aller Beteiligten über gesamte Lieferkette gibt. Aus diesem Grund wird die Durchführung eines Pilot – Projektes in der Gemeinde Wien vorgeschlagen. Damit soll, begrenzt auf das Gemeindegebiet von Wien, unter weitgehender Nutzung von vorhandenen Strukturen und Kapazitäten, die Machbarkeit eines MTV – Systems abgetestet werden.
Mit dem Pilotprojekt werden offene Frage wie etwa zu • Verpackung (Eignung für Beschriftung, die Anforderung der WEEE etc.) • Auswirkungen auf die Rücknahme von Altgeräten • geeignete Rücknahmestellen (insb. Für die Rückgabe durch Abholer) • Informationsflüsse (nachvollziehbar, vollständig) • Transportschäden (wie weit lassen sich diese reduzieren etc.) • kosten (wie hoch ist das Einsparungspotential) und eine nachfolgend (branchenweite) Umsetzung vorbereitet.
KONTAKT: Dr. Renate Hübner Obere Donaustr. 71, 1020 Wien, Tel: +43 (0)1 214 56 00, Fax: +43 (0)1 214 56 16 www.arecon.at