Richtig Müll trennen!
Abfalltrennen ist kinderleicht. Trotzdem tauchen beim Sortieren des Mists immer wieder Fragen auf: Was passiert, wenn buntes Glas im Weißglas landet? Was wird aus meinem Biomüll? Und wohin gebe ich die gesammelten Tetrapacks? – Wir geben Ihnen Antworten.
Müllsammel-Behälter der MA 48
Was passiert, wenn buntes Glas im Weißglas landet?
In Wien wird Weiß- von Buntglas getrennt gesammelt. Dafür stehen lärmgedämmte Hubbehälter auf öffentlichen Plätzen bereit, die über zwei voneinander getrennte Kammern verfügen. Insgesamt stehen für die Wiener Bevölkerung über 6.700 Altglasbehälter zur Sammlung zur Verfügung. Bei den Mistplätzen wird ebenfalls Altglas angenommen.
Übrigens: landet Weißglas im Buntglas, macht dies keinen großen Unterschied für die Sammlung. Umgekehrt jedoch schon: Bereits eine grüne Sektflasche ist in der Lage, 500 kg farbloses Glas grünlich einzufärben. Zu beachten ist, dass auch leicht eingefärbtes Glas – beispielsweise von einer Weißweinflasche – als Buntglas zählt.
Informationen, was in die Glascontainer darf und was nicht sowie die Standorte der Sammelstellen finden Sie auf der Homepage der MA 48: www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/altglas.html
Was passiert mit meinem Biomüll?
Biomüll wird von der MA 48 in die Kompostaufbereitungsanlage gebracht, wo er fraktioniert wird und kleine Störstoffe wie Papier oder Kunststoff ausgeblasen werden. Kommt es bei einer Biotonne zu einem großen Anteil von Fehlwürfen, so wird der Inhalt gesondert behandelt und in der Biogasanlage einer thermischen Verwertung zugeführt. Im Normalfall wird das Biomaterial jedoch zerkleinert und kommt anschließend in das Kompostwerk Lobau, wo es verrottet. Die so entstandene Komposterde wird in Haushaltsmengen auf den meisten Mistplätzen der MA 48 kostenlos abgegeben.
Übrigens: Nährstoffreich, wie der Kompost ist, sollte er niemals pur, sondern immer mit nährstoffärmerer Erde vermischt verwendet werden.
Alle Informationen rund um die Biomüll-Sammlung finden Sie hier: www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/biogener-abfall/index.html
Was gehört alles in die Gelbe Tonne?
Über die Gelben Tonnen und Gelben Säcke werden alle Leichtverpackungen (bis auf Papier und Glas) gemeinsam gesammelt. Somit gehören ab 2023 neben den Plastikflaschen, den Verbundkartons wie Milch- und Saftpackerln, Dosen und andere Kleinmetalle, nun auch Kunststoffverpackungen in die Gelbe Tonne bzw. den Gelbe Sack. Neu werden hier auch Joghurt- und andere Becher, Schalen und Trays für Obst, Gemüse, Takeaway, Folien, Verpackungen von Schnittkäse oder Wurstscheiben und Folienverpackungen von Mineralwasserflaschen gemeinsam gesammelt.
Das in die Gelbe Tonne bzw. in den Gelben Sack
Kunststoffverpackungen:
• Getränkeflaschen (PET-Flaschen)
• Wasch- und Putzmittel (Haushaltsreiniger, Weichspüler, ...)
• Körperpflegemittel
• sonstige Lebensmittelflaschen (Speiseöl-, Essig-, Milch-, Joghurtflaschen, ...)
• destilliertes Wasser, Kühlmittel und Sonstiges (bitte kein Motoröl!)
• Joghurt- und andere Becher
• Schalen und Trays für Obst, Gemüse, Takeaway etc.
• Folien
• Verpackungen von Schnittkäse oder Wurstscheiben
• Folienverpackungen von Mineralwasserflaschen
Dosen, kleinteilige Metalle
• Getränkedosen
• Konservendosen für Lebensmittel oder Tiernahrung
• Menüschalen aus Metall (Fertiggerichte, Tierfutter, ...)
• andere Metallverpackungen (Verschlüsse, Deckel, Tuben, Alufolie)
• kleinteilige Metalle (Durchmesser kleiner als 20 cm, nicht spitz und nicht scharf, keine Drähte, keine Batterien!)
Mit Ölen oder Lacken befüllte Dosen gehören zu den Problemstoffen und werden daher über die Problemstoffsammelstellen oder auf den Mistplätzen entsorgt.
Getränkekartons
• Milch- und Saftpackerln
• Getränkekartons für Wein etc.
Übrigens: Tun Sie etwas für unsere Umwelt und greifen Sie beim Kauf zu Mehrwegflaschen anstelle von PET-Einwegflaschen!
Weitere Informationen sowie die Standorte der Sammelstellen finden Sie auf: www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/plastikflaschen/index.html
Altpapier für den Bücherwurm?
Die rot gekennzeichneten Altpapiergefäße werden in Häusern bzw. Hausanlagen ab mindestens drei Wohneinheiten, bei Sammelinseln und in dünn besiedelten Stadtteilen an Straßenecken zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es Sammelstellen auf den Wiener Mistplätzen und Märkten.
Übrigens: Werfen Sie Bücher nicht einfach weg. Auf allen Wiener Mistplätzen stehen adaptierte Telefonzellen für den kostenlosen Büchertausch zur Verfügung. Auch im öffentlichen Raum und in einigen Lokalen gibt es bereits zahlreiche offene Bücherschränke von unterschiedlichen Initiativen. Da gibt's reichlich Futter für Bücherwürmer zum Nulltarif!
Tipps für die richtige Sammlung von Altpapier sowie die Standorte der Sammelbehälter gibt es auf: www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/altpapier.html
Noch ein Wort zu den Problemstoffen:
Falsch entsorgter Sondermüll kann nicht nur für die Umwelt, sondern auch für uns Menschen gefährlich werden. Batterien, Medikamente, Öle, Chemikalien und andere giftige Substanzen gehören weder in den Restmüll, noch in den Abfluss, sondern sollten bei den Problemstoffsammelstellen oder direkt am Mistplatz abgegeben werden, wo sie fachgerecht entsorgt werden. Auch der Fachhandel nimmt meist die von ihm verkauften Produkte wie Batterien oder Kühlschränke wieder zurück. Altmedikamente können zusätzlich in Apotheken abgegeben werden.
Übrigens: Aus den gesammelten Altspeiseölen wird klimaneutraler Biotreibstoff hergestellt, mit dem die Fahrzeuge im Kompostwerk Lobau angetrieben werden. So werden jährlich rund 880 Tonnen Kohlendioxid eingespart.
Informationen über Problemstoffe und deren Entsorgung finden Sie auf: www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/problemstoffe.html
Und wohin mit dem Rest(müll)?
Alle Müllfraktionen, die nicht weiter verwertet werden können, die nicht sperrig sind und keine gefährlichen Inhaltsstoffe enthalten, werden über den Restmüll entsorgt. Dafür stehen in Wien orange gekennzeichnete Behälter mit einem Fassungsvermögen von 120 - 4.400 Liter zur Verfügung. In Wien wird der gesammelte Restmüll in den Müllverbrennungsanlagen verbrannt und dadurch in Strom und Fernwärme umgewandelt. Aus den festen Verbrennungsrückständen werden in der Abfallbehandlungsanlage noch Eisen- und Buntmetalle aussortiert. Die verbliebenen Aschen und Schlacken werden gepresst und in der Mülldeponie entgelagert.
Übrigens: Im Gegensatz zu den anderen Müllfraktionen ist die Entsorgung von Restmüll auch für Privatpersonen kostenpflichtig. Mülltrennen zahlt sich daher immer aus. Für die Umwelt und fürs Börserl.
Alle Infos rund um den Restmüll gibt es auf: www.wien.gv.at/umwelt/ma48/beratung/muelltrennung/restmuell.html
Weitere Informationen zur Mülltrennung
Die wichtigsten Informationen auf einen Blick mit der 48er-App
Standorte in Wien für Altstoffsammelstellen
ARA – Altstoff Recycling Austria
Infos zur österreichweiten Müllsammlung