Natürliche Grabpflege

Echte Pflanzen, Kerzen in Glasbehältern und andere umweltfreundliche Maßnahmen sorgen für schöne Gräber und weniger Abfall.

Zu Allerheiligen und Allerseelen gilt traditionsgemäß das Augenmerk der Pflege und Erhaltung der Gräber. Auf den insgesamt 777.000 Wiener Grabstätten kommen dabei in Summe große Mengen an Plastik, Aluminium, Styropor, Drahtgeflechten und anderen Abfällen zusammen. Der Einsatz natürlicher Materialien bei der Grabgestaltung hilft diese zu reduzieren und sorgt für ein schönes Ambiente.

Naturmaterialien statt Plastik

Blüten und Zweige aus Kunststoff müssen nach Gebrauch zusammen mit anderen Reststoffen sortenrein sortiert und umständlich entsorgt werden. Echte Pflanzen hingegen wirken nicht nur natürlicher als Kunststoffimitate, sondern können auch einfach kompostiert werden. Naturkränze und -gestecke, idealerweise mit unlackiertem Draht gebunden, ohne Plastikanteile sowie mit Schleifen aus verottbaren Materialien wie Seide, Papier oder Baumwolle versehen, helfen ebenfalls bei der Entsorgung. Schnittblumen welken sehr schnell und sollten daher nur maßvoll auf die Gräber gelegt werden.

Glasbehälter für das Grablicht

Viele Grablichter enthalten rote Kunststoffhüllen aus Polypropylen. Nach dem Abbrennen der hineingegossenen Kerze fallen diese Hüllen jedoch tausendfach als Abfall an. Neben Verunreinigungen mit Wachsresten kommen meist noch die luftdurchlässigen Metalldeckel hinzu, wodurch sich nach Gebrauch ein nur aufwändig zu trennender Materialmix in den Restmülltonnen ansammelt. Das lässt sich jedoch leicht vermeiden, z.B. durch einen wiederbefüllbaren gläsernen Behälter und dazu passende lose Kerzen.

Torffreie Erde und Verzicht auf Chemie

Zu Bepflanzung der Gräber braucht es auch gute Erde. Viele im Handel angebotenen Erden enthalten jedoch leider Torf. Torf stammt aus Mooren, die zu den am höchsten gefährdeten ökologischen Lebensräumen zählen. Torffreie Produkte wie z.B. die Wiener Blumenerde „Guter Grund" stellen eine umweltgerechte Alternative dar.

Zu beachten gilt auch, dass chemische Unkrautvernichtung auf den Wiener Friedhöfen grundsätzlich verboten ist.

Abfalltrennung am Friedhof

Auf den Wiener Städtischen Friedhöfen anfallende Abfälle werden vollständig verwertet. Dazu werden die Abfälle in drei getrennten Sammeleinrichtungen erfasst:

  • Boxen für biogene Abfälle: In diesen Boxen werden z.B. Kränze, Gestecke, Blumen, Gras etc. gesammelt.
  • Boxen für Erde: Die Erde - vor allem Aushubmaterial - wird aufbereitet und im Landschaftsbau sowie im Bauwesen eingesetzt.
  • Müllbehälter für alle anderen Abfälle: Diese Abfälle bestehen zu einem großen Teil aus Kunststoffen wie z.B. Kerzenbecher.

Für gebrauchte Batterien stehen an den Haupteingängen der Friedhöfe Sammeleinrichtungen zur Verfügung. Beachten Sie bei der Grabpflege bitte auch die Entsorgungshinweise der Friedhofverwaltung.