"ÖkoKauf Wien" auf Erfolgskurs: Desinfektionsmittel-Datenbank online
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Viele Desinfektionsmittel enthalten gesundheits- und umweltgefährliche Inhaltsstoffe. Die im Rahmen des Programms "ÖkoKauf Wien" entwickelte Wiener Desinfektionsmittel-Datenbank (WIDES) hilft nun bei der optimalen Produktauswahl.
M.Jaros
Reinigung
Geringere Belastung für Umwelt und Gesundheit
WIDES wendet sich an BeschafferInnen und AnwenderInnen von Desinfektionsmitteln und erleichtert die optimale Auswahl und die sichere Anwendung von wirksamen Produkten. Durch den gezielteren Einsatz werden Umwelt und Gesundheit geringer belastet. Die Datenbank wird außerdem regelmäßig von ExpertInnen aktualisiert. Damit ist die unabhängige Prüfung der Produkte garantiert. Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely dazu: "Mittels eines Bewertungsrasters wird das Gefahrenpotential der Produkte erstmals im unmittelbaren Vergleich dargestellt. Die Datenbank listet zudem Rezepturen, Wirkungsspektren und Anwendungshinweise marktüblicher Desinfektionsmittel auf und ermöglicht so die optimale Produktauswahl."
Unterstützung für die Praxis
Für Krankenhäuser und andere hygienische Risikobereiche sind Desinfektionsmaßnahmen zum Schutz vor Infektionen unerlässlich. Desinfektionsmittel - nach ihrer Anwendung im Abwasser angelangt - belasten je nach ihrer Konzentration, Langlebigkeit und Giftigkeit für Wasserorganismen die Umwelt. Darüber hinaus können sie je nach Rezeptur die menschliche Haut schädigen oder Allergien auslösen. Die verfügbaren Informationen zu Desinfektionsmitteln - Kennzeichnung, Sicherheitsdatenblatt und sonstige Herstellerinformationen - ermöglichten bisher keinen direkten Vergleich der eingesetzten Gebrauchslösungen.
Die WIDES wird von der Stadt Wien (Wiener Umweltanwaltschaft und Wiener Krankenanstaltenverbund) in Zusammenarbeit mit dem Technischen Büro Klade, der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA), der Österreichischen Gesellschaft für Hygiene, Mikrobiologie und Präventivmedizin (ÖGHMP) und “die unweltberatung“ weiterentwickelt und dabei auch an den jeweiligen Stand der Chemikalien- und Biozidgesetzgebung angepasst. Zusätzlich wird die WIDES von deutschen Arbeitsschutzsorganisationen und der NGO „Health Care Without Harm – Europe“ unterstützt und mittels einer englischen Version international genutzt. WHO und ILO führen sie als Beispiel für ökologische Beschaffung im Gesundheitswesen an.
"ÖkoKauf Wien"
Die Stadt Wien gibt jährlich rund fünf Mrd. Euro für den Einkauf von Waren und Dienstleistungen aus. Bei diesen Beschaffungsvorgängen wird auf die Umweltverträglichkeit der Produkte und Leistungen geachtet. "ÖkoKauf Wien" wurde 1998 im Rahmen des Klimaschutzprogramms (KliP Wien) gegründet und umfasst derzeit 23 Arbeitsgruppen. Weitere Ergebnisse sind unter www.oekokauf.wien.at zu finden.