Tauschkreise: geldlos tauschen und teilen

Jeder Mensch hat Talente! In Tauschkreisen kann man sie auch außerhalb der klassischen Wirtschaft einsetzen. Hier tauscht und teilt man geldlos mit anderen.

Teilen-Taste auf einer Computertastatur

Teilen-Taste auf einer Computertastatur

Was ist ein Tauschkreis?

In einem Tauschkreis werden privat Leistungen und Waren getauscht – aber statt Bargeld dient Lebenszeit als Währung.
So kann man beispielsweise selbstgemachte Marmelade gegen eine Massage tauschen, oder für jemanden einkaufen gehen und dafür einen Vorhangnähservice entgegennehmen – ohne dass es zwingend eine Tauschbeziehung zwischen den selben beiden Menschen sein muss.
Denn verrechnet wird über ein Zeitwertkonto bzw. Zeitwertscheine. Das sind Gutscheine, die wie Euroscheine funktionieren. Der Tausch kann auch ganz modern über Internet und Handy-App verbucht werden. Damit alles fair zugeht, wird eine langfristige Balance aus Geben und Nehmen angestrebt.
Die Tauschkreise in Wien, Niederösterreich und Burgenland sind seit 2010 im Talenteverbund organisiert.

Wie kann ich mitmachen?

Auf der Seite des Talenteverbundes (Wien, NÖ, BGL) kann man unter den regionalen Gruppen die näheste auswählen und telefonisch oder per Email Kontakt aufnehmen und/oder einfach zu den Regionaltreffen und Festen kommen. Viele Tauschkreise haben auch eine Website (evtl. extra über die Suchmaschine Ihrer Wahl suchen) und/oder finden sich auf Facebook wieder. Für die Mitgliedschaft zahlt man einen Mitgliedsbeitrag (im ersten Jahr € 12,-, danach € 36,- oder 3 Stunden; Stand: 2017).

Die Talentetauschkreise verstehen sich als Alternative zum herkömmlichen Wirtschaftssystem, die Entfaltung der persönlichen Talente und der aktive Beitrag zur regionalen Gemeinschaft stehen dabei im Mittelpunkt. Viele Tauschkreise bereichern die Gemeinschaft auch mit weiteren Initiativen wie beispielsweise Foodcoops oder Reparaturcafés.

Tauschkreise... und noch mehr!

Auch abseits klassischer Tauschkreise gibt es die Möglichkeit, Dinge und Leistungen geldlos zu tauschen und zu teilen:

Der Leila Leihladen in Wien Ottakring funktioniert wie eine Bibliothek für Dinge. Von Werkzeug und Gerätschaften über Faschingskostüme, Camping- und Sportausrüstung bis hin zu Scheinwerfern und mehr spannt sich das breite Angebot, das online eingesehen werden kann.

Auch in Umsonstläden können Dinge getauscht werden. Wer etwas verschenken möchte, das noch in tadellosem Zustand ist, kann diese Sachen in einen Umsonstladen bringen. Pro Kopf und Tag dürfen bis zu drei Dinge mit nach Hause genommen werden. Man darf Geben ohne Nehmen und umgekehrt. Ohne Währung, ohne Bedürftigenausweis steht der Umsonstladen für alle offen.

Was tun mit überschüssigen Lebensmitteln? Ab damit in einen der vielen Fairteiler-Kühlschränke der foodsharing-Initiative! Weil jemand anders noch etwas damit kochen möchte. Jede und jeder kann Lebensmittel in den Fairteiler reingeben oder herausnehmen  -  gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung! Zu einer aktuellen Liste der Fairteiler in Wien geht es hier.

Offene Bücherschränke funktionieren nach dem selben Prinzip: sie stehen an öffentlich zugänglichen Plätzen und man kann Bücher hineinstellen oder herausnehmen, ganz nach Belieben. Die Standorte in Österreich findet man im Wikipedia.

Sehr beliebt sind auch Kleidertauschparties. Man bringt gewaschene Kleidung ohne Löcher oder Flecken und darf sich genauso viele Teile wieder mitnehmen wie man gebracht hat. Was übrig bleibt wird meist an karitative Einrichtungen gespendet. Veranstaltet werden solche Kleidertauschparties unter anderem von Topswap und dem Café Siebenstern. Bei Tauschparties gilt: Augen offen halten, Suchmaschinen anwerfen oder auch auf Facebook schauen, wo die nächste stattfindet. Keine Tauschparty gefunden und Lust, selber eine im Bekanntenkreis zu organisieren? Auf wenigermist.at finden Sie praktische Tipps, wie der Kleidertausch in netter Atmosphäre gelingen kann.

Das könnte Sie auch noch interessieren

Vintage Hefte

Gebrauchtwaren: Kaufen, Tauschen, Teilen

Frauen auf Kleidertauschparty

Kleidertauschpartys: Swappen statt Shoppen

Computertastatur

Stöbern macht Spaß: Secondhand im Aufschwung