Kleidung reparieren

Es stecken viele Ressourcen und Energie in Kleidung. Viel zu schade also, sie wegen kleiner Mängel wegzuwerfen. Unauffällig ausbessern oder mit bunten Mustern gleichzeitig aufpeppen ist da gefragt, und das können Sie in Workshops leicht lernen. Bei heiklen Fällen helfen Reparaturprofis.

Schaut man sich die arbeitsaufwändigen Schritte entlang der textilen Kette vom Baumwollfeld bis zu den Jeans an, fällt es schwer sich wegen eines kleinen Schönheitsfehlers von der Lieblingsjeans zu trennen. Mit Faden, Nadel und ein paar einfachen Stichen sind Reparaturen schnell gemacht und passen modisch sehr gut zum Trend von Used, Destroyed, Bleached oder Stone Washed Look. Für Anfänger*innen werden Workshops angeboten.

Auf die Nutzungsdauer kommt es an

Würde man ein Ökoranking von Textilien machen, wäre viel weniger die Art der Stoffe ausschlaggebend, sondern die Dauer der Nutzung. Je länger ein Teil genutzt wird, desto ökologischer ist es. Diese Erkenntnis deckt sich leider nicht mit der Realität in der Modebranche, die zu den energieintensivsten Branchen zählt. Das größte Problem ist der rasante Wechsel der Kollektionen, welche zu immer neuen Käufen anregen. Oft landet Ungetragenes im Müll, Kaputtes wird selten repariert: Entweder weil man nicht weiß wie, oder weil die nächste Modewelle sowieso schon anrollt.

Erste Hilfe für Kaputtes

Reißt eine Naht oder fehlt ein Knopf, ist das oft das Ende für Jeans & Co. Vielen fehlt einfach das Know-how für die Reparatur. Einkaufen erscheint oft einfacher als kleine Ausbesserungen. Die günstigere und ökologisch beste Lösung ist die Reparatur. Im Reparaturnetzwerk gibt es Betriebe, die sich um fehlende Knöpfe und Nähte kümmern, Schuhe neu besohlen oder ein unpassendes Stück passend machen. Die Reparateur*innen schrecken auch vor löchriger Kleidung nicht zurück und geben mit Visible Mending – der neuen Art des Kunst-Stopfens – alten Stücken neuen Glanz. Informationen: Textilbetriebe im Reparaturnetzwerk

Die Kunst des Reparierens lernen

Stopfen, Flicken und Nähen sind keine Raketenwissenschaften, sondern Handwerk, das man erlernen und trainieren kann. Hilfestellung gibt es auf vielen Webplattformen. In Repair-Cafès, Volkshochschul-Kursen und Workshops mit DIY-Partner*innen des Reparaturnetzwerks lernt man von den Profis. Termine sind auf der Website des Reparaturnetzwerks zu finden: DIY-Termine  

Reparaturen sichtbar machen – Visible Mending

Visible Mending ist angelehnt an die alte japanische Tradition des Kintsugi. Bei Kintsugi werden zerbrochene Teller, Schüsseln oder Tassen mit goldenem Lack repariert und dadurch zum kostbaren Einzelstück. Reparatur wird sichtbar gemacht und damit eine völlig neue Schönheit und Wertschätzung des ursprünglichen Objekts geschaffen. Das Gleiche passiert beim Visible Mending mit Textilien, nur ist es hier der bunte Faden, der einer löchrigen Jeans oder einem alten T-Shirt den neuen „Glanz“ gibt. Großartige Beispiele und viele Anleitungen dazu gibt es im Web, erlernen kann man die Technik auch bei Visible-Mending-Workshops, zum Beispiel im Reparaturnetzwerk bei RESI Slowfashion.

Links

Visible Mending im Reparaturnetzwerk bei RESI Slowfashion  
DIY Partner*innen des Reparaturnetzwerks

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